Man begegnet auf den Fußgängerwegen dieser Welt reichlich Menschen. Es kostet Jahre auch die, die man jeden Tag trifft, an ein gemurmeltes “Morgen” zu gewöhnen. Noch seltener ist es, dass einen Fremde ansprechen.
Aber genau das ist heute passiert.
Auf meinem Weg von der Apotheke nach Hause – ich hatte also entsprechend gute Laune, weil ich, wie fast jeder, ungern krank bin und es noch dazu nicht leiden kann, auf der Arbeit zu fehlen – spricht mich eine ältere Dame an. Sie fragte mich, wie das denn so geht mit dem Stock. Wie man das denn anstelle, dass man etwas bemerkt, das einem im Weg ist. Ich habe mir also die paar Minuten genommen und ihr erklärt, warum ein Taststock eben so heißt, dass ich glücklicherweise ja noch ein wenig sehen kann und warum man eben keine Angst davor haben muss, mal zu fragen. Fragen kostet ja nichts.
Was soll ich also sagen? Während mein Tag recht mürrisch begann, war die freundliche Neugier und das Interesse der Seniorin genau das, was mir an der Stelle gefehlt hat und ich bin mit einem Lächeln weiter zur Wohnung.
